Quelle: | Pädagogische Rundschau, 65 (2011) 4, S. 467-488 |
Abstract: | „Die Kontroverse um bildungspolitische Themen, wie etwa die 'Strukturdebatte', verstellt den Blick auf den vielzitierten "guten" Unterricht. Was aber, so muss immer wieder gefragt werden, kennzeichnet eigentlich einen gelingenden Unterricht? Vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen und wissenschaftlicher Studien reflektiert der Autor diese zentrale Frage erneut und entwirft nachfolgend ein neues Haus des Lehrens, Lernens und Beratens“. Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung. Frankfurt am Main. Update: 2012/1 Mit diesem Beitrag präsentiere ich ein „Haus des freudvollen, erfolgreichen und sinnvollen Lehrens und Lernens“. Zunächst entfalte ich einen theoretischen Bezugsrahmen, basierend auf den Reflexionen des Philosophen Peter Sloterdijk, der die Sinnfrage im Horizont des Postulats „Übung als Vertikalspannung“ neu formuliert. In diesem Zusammenhang steht der Begriff des „Übens“ im Fokus, allerdings in einem philosophisch elaborierten Sinn. Im Anschluss daran gehe ich auf die zentrale Frage ein, was „guten“ Unterricht kennzeichnet. Genauer: Was einen effektiven und sinnvollen Unterricht definiert. Pädagogen, die einen gelingenden Unterricht anstreben, gemeint ist ein effektiver UND sinnvoller Unterricht, dürfen nicht nur die Horizontalperspektive im Blick haben, sondern müssen ebenso die Vertikalspannung beachten. Darüber hinaus grenze ich mich von einer sog. Neurodidaktik ab und plädiere stattdessen für Neurokompetenz. Nach meiner Überzeugung genügt es nicht, wenn Lehrer nur die üblichen Kompetenzen (Fachkompetenz, personale K., Soziale K., Methoden K.) beherrschen – Lehrer brauchen auch Neurokompetenz, wobei ich zwischen Allgemeiner und Spezieller Neurokompetenz differenziere. |